Die kostenlose Rentenberatung der Deutschen Rentenversicherung kommt bei der Stiftung Warentest nicht gut weg:
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Langes Leben – Fluch oder Segen?
Die Deutschen leben immer länger. Eine ausreichende Altersvorsorge und die Absicherung für den Pflegefall werden deshalb immer wichtiger.
Früher war mehr Beige. Vergleicht man die heutige Rentnergeneration mit, sagen wir, der aus den Achtzigerjahren, fällt vor allem eines auf: Die Menschen sehen nicht mehr so alt aus wie damals. Statt in beige-grauer Montur im Park zu sitzen und Enten zu füttern, geht’s bunt und munter mit der Walking-Gruppe ins Grüne. 70 ist das neue 50, denn immer mehr Menschen sind bis ins hohe Alter gesund und aktiv. Gut so. Fest steht aber auch: Die Deutschen werden immer älter – und unterschätzen ihre Lebenserwartung dabei deutlich.
Zunehmender Wohlstand und medizinischer Fortschritt sorgen dafür, dass sich die Lebenserwartung seit Ende des 19. Jahrhunderts nahezu verdoppelt hat. Was grundsätzlich positiv ist, mündet allerdings in ein Problem, das man in der Versicherungswirtschaft als ‚Langlebigkeitsrisiko‘ bezeichnet. Damit ist – salopp formuliert – das folgende Problem gemeint: Was soll man eigentlich machen, wenn am Ende vom Geld noch Leben übrig ist? Mit der steigenden Lebenserwartung muss auch die Rente länger reichen. Dabei entsteht folgendes Dilemma: Potenziell lukrative Sparformen wie Fondssparpläne oder Aktienkauf locken zwar mit hohen Renditechancen, klammern allerdings das Langlebigkeitsrisiko aus. Egal, ob man sich das Kapital auf einen Schlag oder per Auszahlungsplan in regelmäßigen Häppchen aufs Konto überweisen lässt: Über kurz oder lang ist das angesparte Vermögen aufgebraucht. „Aus unserer Sicht ist die unterschätzte Lebenserwartung eines der größten finanziellen Risiken überhaupt“, so XY vom Verband öffentlicher Versicherer. Die Lösung liege also nicht nur in privater Altersvorsorge, sondern auch in der Auswahl des richtigen Instruments. „Nur eine private Rentenversicherung zahlt dem Kunden monatlich eine bestimmte Summe garantiert bis ans Lebensende aus.“
Eine private Rentenversicherung lohnt sich also nach wie vor – vor allem, wenn man sie nicht als reine Sparform, sondern auch als Absicherung eines Risikos betrachtet. Aber welche Produkte gibt es überhaupt am Markt?
Die klassische Variante der Lebensversicherung – hier werden die Sparbeiträge größtenteils in festverzinsliche Wertpapiere investiert – ist mehr als einmal in den vergangenen Jahren totgesagt worden. Einer der Gründe: Seit Anfang 2017 liegt der gesetzlich vorgegebene Maximalzins, den Versicherer ihren Kunden überhaupt garantieren dürfen, bei mageren 0,9 Prozent. Da Versicherte aber neben der garantierten Verzinsung auch an den Überschüssen beteiligt werden, die der Versicherer erwirtschaftet, liegt die Gesamtverzinsung branchenweit weiterhin über zwei Prozent – ein Wert, den keine andere gesicherte Sparform erreicht. Die Versicherer haben dennoch in der jüngeren Vergangenheit neue Modelle entwickelt, die dem unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnis der Kunden stärker Rechnung tragen – und mehr Flexibilität bieten sollen. Sicherheitsorientierte Kunden können zum Beispiel Produkte der „Neuen Klassik“ wählen. Statt einer garantierten Verzinsung wird hier eine endfällige Bruttobeitragsgarantie ausgesprochen sowie eine garantierte Mindestrente zugesagt. Vorteil: Die Überschussbeteiligung liegt meist etwas höher als bei der klassischen Variante der Kapitallebensversicherung. In fondsgebundenen Policen können Kunden ihre Anlageschwerpunkte selbst bestimmen und beispielsweise stärker in chancenreichere Anlagen investieren. Dazwischen stehen Mischformen wie Hybrid- oder Indexprodukte zur Auswahl, die potenziell ertragsstarke Anlagen mit garantierten Leistungen kombinieren.
Allen Varianten ist gemein, dass der Versicherte sich bei Ablauf der Ansparphase zwischen der Auszahlung des Kapitals in einer Summe, einer lebenslangen Rente oder der Kombination aus beidem entscheiden kann. Für XY vom VöV ist klar: „Beim Thema Altersvorsorge geht es um die Sicherheit, seine Lebenshaltungskosten auch noch im hohen Alter decken zu können. Dieses Langlebigkeitsrisikos kann man nur über Versicherungslösungen absichern.“
Hinzu kommen weitere Vorteile, die die meisten anderen Anlageformen nicht bieten. Rentenversicherungen können sowohl rein privat als auch mit staatlicher Förderung bespart werden (Riester- und Basis-Rentenversicherung). Möglich ist es auch, etwa zu Beginn des Ruhestands einmalig einen festen Betrag in eine Sofortrente zu stecken. Das bringt sicherheitsorientierten Ruheständlern nicht nur Planungssicherheit durch regelmäßige Rentenzahlungen, sondern auch steuerliche Vorteile. Denn Erträge aus Leibrenten werden nur mit dem Ertragsanteil besteuert. Und über mehr Netto vom Brutto freut man sich auch nach dem Erwerbsleben noch.
Unsere Meinung: Für eine befarfsgerechte Rente im Alter müssen auch andere Kapitalanlagen als Versicherungen herangezogen werden, wie Vermögensverwaltung, Edelmetalle oder eine vermietete Immobilie als Altersvorsorge